José Cura bringt Martin Bárta als Nabucco

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Zum Abschluss der Spielzeit hat das Prager Nationaltheater eine Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“ auf die Bühne gebracht. Regie hatte der renommierte argentinische Tenor José Cura, der auch das Bühnenbild und das Lichtdesign entworfen hat. Mit dem Orchester und Chor der Staatsoper studierte Dirigent Andreas Sebastian Weiser die Oper ein. Die Premiere fand am Donnerstag im Musiktheater Karlín statt. Den größten Beifall erntete Martin Bárta in der Hauptrolle. Vor der Vorstellung hat Martina Schneibergová mit dem Bariton gesprochen.

Herr Bárta, wodurch unterscheidet sich die jetzige Prager Inszenierung von früheren Fassungen von Nabucco, in denen Sie schon während der letzten Jahre aufgetreten sind?

„Nabucco habe ich in den vergangenen Jahren schon oft gesungen. Ich kenne die Rolle also sehr gut und ich mag sie wegen der Möglichkeit, einfach alle Facetten des Gesangs und zudem die Psychologie der Person zu zeigen. Die Oper zeigt die Sehnsucht des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft. Zudem steht der Titelheld Nabucco im Mittelpunkt, er eine große Entwicklung durchmacht. Am Anfang ist er ein König, ein General, der sehr selbstbewusst und egoistisch ist. Er denkt, er sei der mächtigste Mensch der Welt. Dann folgt der Schlag von Gott. Nabucco ist dann als Mensch wieder auf dem Boden der Tatsachen und sucht nach seiner Identität. Dank Gott findet er seine Macht wieder und am Ende lobt er mit den Hebräern Jehova. Es ist ein wichtiges Resultat der Geschichte und der Entwicklung der Figur.“

Interview:

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Wie ist die Zusammenarbeit mit José Cura? Die meisten Musikliebhaber kennen ihn als viel mehr als bekannten Tenor, aber hier ist er Regisseur und Bühnenbildner.

Die nächsten Nabucco-Vorstellungen finden am 1. und 3. Juli im Musiktheater Karlín statt. Die Oper steht auch in der nächsten Spielzeit auf dem Programm.

„Natürlich, er ist nicht nur Sänger, Komponist oder Dirigent. Er ist einfach ein Künstler in allen Bereichen. Er kann alles machen, von der Musik bis zum Theater. Cura ist ein sehr erfahrener Mensch, darum war er auch imstande, uns in jeder Hinsicht zu unterstützen. Er war ein Vorbild für uns und hat uns Ratschläge gegeben. Als Regisseur ist er sehr nett, er kommt zu jedem individuell und das finde ich wirklich sehr klug. Dies stärkt das Vertrauen ihm gegenüber, und wir haben das Gefühl, dass wir ihm das Beste geben können, was wir zu leisten vermögen. Er bringt uns alle ganz natürlich zusammen. Wir fühlen, dass das Ensemble an einer gemeinsamen Sache arbeitet und wollen seine Gedanken in die Tat umsetzen, weil seine Vorschläge und Ideen logisch sind. José Cura bringt uns als Künstler einfach weiter. Ob als Musiker, Sänger oder Dirigent. Die Zusammenarbeit war wunderbar, muss ich sagen. Es tut mir wirklich leid, dass es endet. Das war zum ersten Mal in meiner Karriere, dass ich traurig war, dass eine Probe ihren Abschluss gefunden hat.“

Martina Schneibergová